Nachhaltiges

Die IT-Branche als Schlüssel zum erfolgreichen Nachhaltigkeitsmanagement!?

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger für Unternehmen! Unser Partner novaCapta hat zum Interview eingeladen, um das Thema Nachhaltigkeit und IT gemeinsam zu denken und zu diskutieren. Im Interview erklären Marcus Schneider (novaCapta), Urban Buschmann (Climate3) und Anke Peter (planZ), wie Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategie erfolgreich angehen und worauf sie dabei achten sollten. Nachfolgend finden Sie einige Auszüge der Antworten. Das vollständige Interview lesen Sie hier.

Nachhaltigkeit verbinden viele mit Themen wie Kohleausstieg und Elektromobilität. Welche Verantwortung trägt die IT-Branche?

Die IT-Branche kann ein wesentlicher Faktor hin zu mehr Nachhaltigkeit werden. IT- und Prozessoptimierungsprojekte können gut dazu beitragen, natürliche Ressourcen einzusparen – denn IT kann Ressourcenverbrauch sichtbar machen und so für mehr Bewusstsein sorgen. Natürlich ist aber IT selbst auch Ressourcenintensiv und es gibt überall Bereiche, auch bei einem IT-Dienstleister, in denen etwas getan werden kann und muss.

Nachhaltigkeit ist aktuell ein bestimmendes Thema. Wie gehen Unternehmen es an und wo stehen die meisten im Durchschnitt?

Wir merken, dass zunehmend mehr Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit forcieren. Nicht zuletzt, um den wachsenden Anforderungen ihrer Stakeholder:innen gerecht zu werden und bspw. Lieferant:innen/Dienstleister:innen für diese bleiben zu können – Stichwort Licence to operate. Daneben sehen aber auch Geschäftsführer:innen vermehrt die Vorteile einer CSR-Strategie sowie die Notwendigkeit, das Thema in ihrer Geschäftsstrategie zu verankern. Ein Nachhaltigkeitsbericht ist hier oft ein erster Step, da er nicht nur zeigt, wo ein Unternehmen steht, sondern idealerweise auch, wohin die Reise zukünftig geht.

Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen, wenn es darum geht, Daten zu erheben und Verbesserungen herbeizuführen?

Ziel ist es, numerische Daten für die Klimabilanz bzw. den Nachhaltigkeitsbericht automatisch zu erzeugen. Dafür müssen zunächst die erforderlichen Strukturen im Unternehmen geschaffen werden, um diese Arbeiten im Rahmen des ERP automatisch ablaufen zu lassen. Auf folgende Punkte sollten Unternehmen dabei achten: Weg zu Klimaneutralität eines Unternehmens, Sichtbarkeit der Mitarbeitendenmobilität als Umweltauswirkung, Kreislaufwirtschaft und eine korrekte Bilanzierung des Abfalls mit Verantwortung für das End of Life des Produktes.


Daneben gibt es folgende wichtige Fragen, die sich Unternehmen stellen sollten: Kann auch der Einfluss auf Biodiversität im Unternehmen gemessen werden? Wie bekomme ich valide Daten aus der Lieferkette bezüglich der Umweltauswirkung? Kann ich soziale Aspekte auch im ERP erfassen und als KPI auswerten? Wenn die entsprechenden Zahlen zur Verfügung stehen, lässt sich sehr leicht ein Nachhaltigkeitsbericht erzeugen.

Es entstehen immer neue Anforderungen für Unternehmen. Welche gibt es schon und welche werden noch hinzukommen?

Anke Peter: Es gibt bereits eine Reihe von Vorgaben. Besonders zu nennen sind hier die Berichtspflicht im Rahmen der vom EU-Parlament beschlossenen CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) und der ESRS (European Sustainability Reporting Standards), das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) bzw. das Pendant auf EU-Ebene, die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) sowie der EU Green Deal.

In der Zukunft sehe ich verschiedenste Besteuerungen auf uns zukommen, z. B. für Biodiversität. Es wird damit zukünftig auch aus finanzieller Sicht unattraktiv, nicht nachhaltig und verantwortungsbewusst zu agieren.

Welches Vorgehen empfehlen Sie anderen Unternehmen, die sich dem Thema Nachhaltigkeit annehmen wollen? Warum lohnt sich externe Beratung?

Marcus Schneider: Nachhaltigkeit ist am Ende ein sehr komplexes Thema und besteht aus vielen einzelnen Bausteinen, die sich je nach Unternehmen individuell gestalten. Es gilt rechtliche Anforderungen zu beachten, Prozesse anzupassen, IT-Systeme aufzubauen. Mit den richtigen Expert:innen kommt man hier definitiv schneller ans Ziel.

Und welche Tipps haben Sie andersherum für Unternehmen?

Anke Peter: Da kann ich drei nennen:
1.) Heute starten und nicht warten! Ein guter Anknüpfungspunkt ist zum Beispiel, den Status quo zu erfassen und gemeinsam mit den Mitarbeitenden die Vision eines nachhaltigen Unternehmens zu schaffen.
2.) Authentisch bleiben! Es ist wichtig, volle Transparenz zu zeigen, darunter fallen auch Rückschläge oder Herausforderungen. Kein Unternehmen kann alles perfekt umsetzen und Greenwashing wird schnell erkannt.
3.) Es ist wichtig, nicht nur Einzelmaßnahmen umzusetzen, sondern eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie zu verfolgen.

Marcus Schneider, Geschäftsführer nova Capta GmbH  
Marcus Schneider unterstützt Unternehmen im Rahmen der digitalen Transformation dabei, ihre Zusammenarbeit zu verbessern, ihre Produktivität zu erhöhen und mehr zu erreichen. Dabei betrachtet er stets drei Aspekte: Mensch, Organisation und Technik. Bei der novaCapta ist er Mitglied der Geschäftsleitung und treibt die Nachhaltigkeitsstrategie voran.

Urban Buschmann, Gründer Climate3
Urban Buschmann ist Gründer und Sustainability Consultant bei Climate3. Er unterstützt Unternehmen im Rahmen eines ganzheitliches Nachhaltigkeitsmanagements bei ihrer Transformation zur Klimaneutralität – mit Fokus auf Klimabilanzierungen und Umweltberechnungen.

Anke Peter, Mitbegründerin planZ  
Anke Peter ist Mitbegründerin und externe Nachhaltigkeitsmanagerin und -beraterin bei planZ. Sie begleitet kleine und mittelständische Unternehmen bei ihrem Wandel zu mehr Nachhaltigkeit und bietet ihnen einen lösungsorientierten Weg aus dem „Dschungel an Anforderungen“ – um so gemeinsam nachhaltig die Zukunft zu gestalten.